Klaus Wolschner                         Texte zur Geschichte und Theorie von Medien & Gesellschaft

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III
Medien-
Theorie

Baby-Gefühle oder:
Sinnliche Wahrnehmung ohne Verstand

Unser Gehirn verarbeitet die über die Sinne aufgenommenen Reize zu Wahrnehmungen.
Wie stark solche Verarbeitungsprozesse die Wahrnehmung prägen, zeigt der Versuch, ihrer Genese nachzuspüren - in der frühkindlichen Entwicklung der Wahrnehmungs-Mechanismen

In seinem „Tagebuch eines Babys“ hat der amerikanische Psychologe Daniel N. Stern versucht, die Art und Weise, wie Säuglinge sich und ihre Umgebung empfinden, in das Wort-Denken eines Erwachsenen zu übersetzen. Stern benutzt atmosphärische Begriffe aus der Welt der Klänge, der Bilder, des Wetters, des diffusen Raums und der Bewegung. Einige der prosaischen Passagen werden hier dokumentiert. Meine Erläuterungen sind zusammenfassende Formulierungen, die sich auch auf das Buch beziehen.

Ein Sonnenstrahl

    „Ein Stück Raum leuchtet dort drüben.
    Ein sanfter Magnet zieht an und hält fest.
    Der Raum erwärmt sich und wird lebendig.
    In seinem Innern beginnen Kräfte sich langsam tanzend umeinander zu drehen.
    Der Tanz kommt näher und näher.
    Alles steigt auf, ihm zu begegnen.
    Er kommt immer näher. Aber er kommt nie an.
    Die Spannung verebbt.“

Sechs Wochen alte Säuglinge erkennen ihre Mutter, sie können ihre Stimme von fremden Klängen unterscheiden, aber Sprache klingt ihnen wie Geräusch. Wichtig ist die Melodie. Säuglinge mögen hohe Stimmlagen und klangvolle und melodiöse Sprach-Geräusche mit weichen Konsonanten.

Sie empfinden einen Lufthauch, die Veränderung der Helligkeit oder der Temperatur. Klar sehen sie, was 25 Zentimeter vor ihren Augen erscheint – das ist die Entfernung des Muttergesichtes und der Brust. Alles andere erscheint eher impressionistisch verschwommen. Es gibt keinen geometrischen Raum, sondern nur „klar“ oder „verschwommen“. Es gibt das, was sie mit dem ausgestreckten Arm fuchtelnden erreichen können, alles andere liegt außerhalb ihrer Reichweite. Selbst blinde Babys greifen nach einem tönenden Objekt nur dann, wenn es in diesen Radius eintritt. Es gibt keine Zeitachse, sondern nur das „Jetzt“. Säuglinge können noch nicht zwischen der eigenen Gestimmtheit und der des Mutter-Raumes unterscheiden.

Wenn sie ihren „Schatz“ bei einem Kosenamen ruft, dann bekommt der Klang durch die Wiederholungen und die Erfahrungen der Wärme und des Nährens einen besonderen Gefühlston.

Säuglinge sind fasziniert von Helligkeit, von Intensität. Ihr Nervensystem ist in der Lage, die Intensität eines Lichts, eines Geräuschs, einer Berührung zu empfinden, für solche Reize sind ihre Sinne ausgebildet. Reize können zu schwach sein für ihre Aufmerksamkeit – oder zu intensiv. Allein ein Drehen des Kopfes verändert die Szenerie komplett. Schließt ein Säugling die Augen, ist die Welt um ihn verschwunden.

In der oben zitierten ersten Episode betrachtet der Säugling einen Sonnenstrahl an der Wand. Wenn er den visuellen Fixierpunkt verschiebt, verschiebt sich der Sonnenstrahl – er wird „lebendig“, bewegt sich und verändert Farbe und Gestalt. Für die Sinne des Säuglings ist der lebendig gewordene Sonnenstrahl ein Spiel von Kräften. Er sieht etwas tanzen. Das Spiel der Illusionen und Gefühle fasziniert einen Säugling, es ist ein Feuerwerk für das gesamte Nervensystem. Kleinkinder mögen solche Erlebnisse, solange der Anstieg der Erregung nicht zu schnell erfolgt oder zu weit geht.

Gitterstäbe als „Klingender Raum“

    „Auf einmal springt ein Stück Raum hervor.
    Eine dünne, aufrechte Säule.
    Sie steht regungslos und singt eine strahlende Melodie.
    Jetzt kommen ganz aus der Nähe andere Töne hinzu.
    Daneben steht eine weitere Raumsäule.
    Sie singt auch, und ihr Lied passt zu dem der ersten Säule.
    Beide Melodien verflechten sich zu einem Zwiegesang, eine Melodie tönt laut, die andere leise.
    Ganz weit weg zeichnen sich jetzt weite, weiche Formen ab.
    Sie pulsieren in einem langsameren, tieferen Rhythmus.
    Das nahe, helle Duett läuft in den fernen, langsamen Rhythmus hinein und wieder heraus.
    Beide Formen verweben sich zu einem einzigen Lied, das die Welt erfüllt.
    Dann kommt von irgendwoher ein anderer Ton.
    Eine Sternschnuppe: sie blitzt vorbei und ist schon verschwunden.“

Säuglinge sehen die nahe Gitterstäbe sehr deutlich, den dahinter liegenden Raum nur verschwommen. Die Objekte des Raumes bewegen sich – im Verhältnis zu den Gitterstäben. Der Gitterstab hat leuchten Punkte, die aber verschwinden können (je nach Einfall des Lichtes). Bei Stern empfindet der Säugling ihn wie einen Ton. Und entdeckt, dass daneben ähnliche Töne gibt.

Wenn er mit den Armen rudert, erscheint ihm ein Gegenstand – dass dieses Gefühl mit dem Empfinden angespannter Muskeln zusammenhängt, dass es „sein“ Arm ist, muss er erst lernen.

Ein Hungersturm

    „Ein Sturm droht loszubrechen. Das Licht wird metallisch.
    Die Wolkenparade am Himmel bricht auseinander.
    Himmelsfetzen zerstieben in alle Richtungen.
    Der Wind sammelt still seine Kraft.
    Man hört ein Brausen, aber keine Bewegung ist zu sehen.
    Der Wind und sein Rauschen haben sich getrennt.
    Jeder hetzt hinter dem verlorenen anderen her, hält abrupt inne und jagt wieder los. Die Welt zerfällt.
    Irgend etwas wird gleich geschehen.
    Das Unbehagen wächst. Es breitet sich vom Zentrum her aus und verwandelt sich in Schmerz.
    Genau im "entrum bricht jetzt der Sturm los.
    Genau im Zentrum wird er stärker und geht in pulsierende Wellen über.
    Die Wellen treiben den Schmerz hinaus, ihr Sog zieht ihn jedoch zurück nach innen.
    Der Wind und das Brausen und die Himmelsfetzen werden alle zum Zentrum zurückgesogen.
    Dort finden sie zueinander, werden wieder vereinigt, doch nur, um sich von der nächsten Welle wieder hinausschleudern und wieder zurücksaugen zu lassen, dabei dunkler und stärker werdend.
    Die pulsierenden Wellen türmen sich auf und nehmen die gesamte Atmosphäre ein.
    Die Welt ist ein einziges Brüllen. Alles explodiert und wird hinausgeworfen und bricht in sich zusammen und rast zurück zu einem punktförmigen Schmerz, der keinen Bestand haben kann, aber doch weiterbesteht.“

Hunger ist die überwältigende Erfahrung für Säuglinge. Sie verdrängen alle anderen Sinneseindrücke. Hunger rast durch das Nervensystem wie ein Orkan. Säuglinge  rudern mit den Armen, atmen wild und stoßen Schreie aus – verfallen in einen scheinbar sinnlosen Aktivismus.

Die Mutter versteht das mysteriöse, zielgerichtete Signal. Sie spricht mit sanfter, beruhigender Stimme. Sie nimmt Berührungskontakt auf, legt ihn an die Brust. Er findet die Brustwarze und saugt gierig.

    „Sofort ist die Welt eingehüllt. Sie wird kleiner und langsamer und sanfter.
    Die Hülle schiebt die weiten leeren Räume hinweg.
    Alles verändert sich. Ein vages Versprechen quillt hervor.
    Die pulsierenden Explosionen und Einbrüche werden gezähmt.
    Sie sind nach wie vor da, noch immer wild, noch immer bereit, loszubrechen.
    Irgendwo zwischen der Grenze und dem Zentrum des Sturms gibt es einen Sog, ein Zusammenziehen.
    Zwei Magneten bewegen sich wankend aufeinander zu, berühren sich und koppeln sich fest aneinander.
    An der Kontaktstelle setzt ein neuer, schneller Rhythmus ein.
    Er wird von den langsam pulsierenden Wellen des Sturms getragen.
    Dieser neue Rhythmus ist kurz und gierig.
    Alles bemüht sich, ihn zu verstärken. Mit jedem Impuls fließt ein Strom zum Zentrum.
    Der warme Strom vertreibt die Eiseskälte.  Er kühlt das Brennen.
    Er löst den Knoten im Zentrum und entkräftet das wilde Pulsieren, bis dieses ein für alle Mal vergeht.
    Der neue Rhythmus wird zu einem weichen, geschmeidigen Schreiten. Die übrige Welt entspannt sich und folgt ihm nach.
    Alles ist neu zu erschaffen. Eine veränderte Welt erwacht. Der Sturm ist vorüber. Der Wind hat sich gelegt. Der Himmel ist besänftigt. Es erscheinen fließende Linien und schwebende Formen. Sie verheißen Harmonie und lassen alles lebendiger werden, wie wenn Licht sich verändert.“

Die Mutter umhüllt den Säugling mit Sanftheit – mit ihrer Stimme und ihrer Berührung. Der Mensch wird sein ganzes Leben lang eine Erinnerung an dieses Gefühl bewahren und den Wunsch nach Umarmungen, wenn er sich einsam, unsicher oder traurig fühlt.

Im Schnitt wird ein Kind fünf Mal täglich an die Brust gelegt, im Alter von sechs Wochen hat es mehr als 200 Mal diese Erfahrung gemacht. Hungrige Säuglinge werden nach wenigen Wochen ruhiger, sobald ihre Mutter auch nur den Raum betritt. Säuglinge haben ein faszinierendes Interesse an dem Gesicht – es wächst eine enge Bindung zwischen dem inneren Gefühl der Zufriedenheit und dem Gesicht, das mit diesem Glück in Verbindung stehen muss. Es besteht für Säuglinge kein Unterschied zwischen erlebten inneren Traum-Gefühlen und Gefühlsimpulsen der äußeren Realität. 

Vier Monate

Im Alter von vier Monaten beginnt ein Kleinkind, zwischen „dir“ und „mir“ zu unterscheiden. Es hat gelernt, dass seine eigene körperliche Existenz von der seiner Mutter getrennt ist. Es gewinnt Kontrolle über seinen Blick und zeigt ein „soziale Lächeln“ – reagiert auf Blickkontakt. Er beginnt Laute auszustoßen, um damit das Gesicht in seinem Blickkontakt zu erreichen, und lernt, in welchen Situationen ein Gesicht auf Laute reagiert.

Kleinkinder sehen die Rundungen und Wölbungen und die starken Hell-Dunkel-Kontraste der Augen. Sie lieben spitze Winkel mehr als stumpfe und sind fasziniert von Symmetrien. Das Gesicht ist zum Bindung zwischen Mutter und Kind geworden. Die Augen werden zum Fenster für andere Wesen, das erklärt die Faszination von „Anstarr“-Spiele bei Kindern. In solchen Spielen lernt das Kleinkind die Kultur  nonverbaler Kommunikation und die Koordination von visuellen Eindrücken, Handbewegungen und Stimmlauten.

Von der siebten Lebenswoche an interessieren Babys sich stark für die Augen der Mutter. Blickkontakt scheint einen Zugang zu der Quelle guter Gefühle zu bieten, die mit ihr verbunden ist. Davon handelt eine weitere Passage von Sterns Baby-Prosa:

    „Ich tauche ein in die Welt ihres Gesichtes.
    Seine Umrisse sind hier der Himmel, die Wolken und das Wasser.
    Ihre Lebendigkeit und ihr Schwung sind die Luft und das Licht.
    Meist ist es ein Aufruhr von Licht und Luft.
    Heute aber ist hier alles bewegungslos und trübe.
    Weder regen sich die gebogenen Linien in ihrem Gesicht noch seine runden Wölbungen.
    Ist sie fort? Wo ist sie hingegangen ?
    Ich habe Angst. Langsam kriecht ihre Gleichgültigkeit auch in mich hinein.
    Ich suche in ihrem Gesicht nach etwas Lebendigem, zu dem ich Zuflucht nehmen kann.
    Jetzt habe ich es gefunden - es sind ihre Augen. Ihre ganze Lebendigkeit ist dort konzentriert.
    Es ist zugleich die weichste und die härteste Stelle dieser Welt.
    Die Augen ziehen mich tiefer und tiefer in eine weit entfernte Welt hinein.
    Ich treibe und werde von vorbeiziehenden Gedanken hin und her geschaukelt, wenn sie die Oberfläche ihres Blickes kräuseln.
    Ich schaue weit hinab in die Tiefe und spüre dort die kraftvolle Strömung ihrer unsichtbaren Energie.
    Heftig brandet sie von dort zu mir empor und zieht und zerrt an mir.
    Ich rufe sie zurück. Ich will unbedingt wieder ihr Gesicht sehen mit seinem lebendigen Ausdruck.
    Allmählich kehrt das Leben in ihr Gesicht zurück.
    Meer und Wolken haben sich verwandelt.
    Ihre Oberfläche schimmert gleißend hell.
    Neue Räume öffnen sich nun - Bögen erheben sich und schweben, Flächen und Formen beginnen langsam zu tanzen.
    Ihr Gesicht wird zu einer leichten Brise, die mich fächelnd berührt und mich liebkost und beflügelt.
    Sie ist der Wind, mit dem sich meine Segel wieder füllen.
    Aufs Neue beginnt der Tanz in meinem Innern.
    Nun spielen wir Fangen und sie bläst auf den See um mich herum.
    Das Wasser tanzt unter ihrem fächelnden Atem.
    Ich lasse mich auf ihren Hauch gleiten und drehe mich mit ihm.
    Er erregt mich. Ich werde immer schneller.
    Nun treibe ich ganz allein am Rand ihres Windhauchs entlang durch meine eigenen flachen, stillen Gewässer.
    Noch komme ich voran, werde aber ohne ihren Atem immer langsamer.
    Ich rufe sie, und sie antwortet und kommt zu mir.
    Wieder bläst sie eine frische Brise vor mich hin und — schneller werdend — lasse ich mich erneut von ihr davontragen.
    Ich rufe sie - sie soll mit mir gehen und mich führen.
    Wir treiben uns wechselseitig an.
    Jeder zieht den ändern immer in Sprüngen voran.
    Wir hüpfen mit der tanzenden Brise zwischen uns.
    Plötzlich dreht sich ihr Wind.
    Mit einem Mal kippt die Welt ihres Gesichts nach oben und neue Räume öffnen sich.
    Mit einer kräftig-frischen Brise kommt sie jetzt auf mich zu.
    Die Brise stimmt ihr eigenes anschwellendes Lied an — seine Töne berühren mich und hüllen mich ein.
    Geborgen in dieser wunderbaren Hülle gleite ich in schwerelosem Entzücken rasch zu ihr hin.
    Nun bewegt sie sich zurück und ihr Wind legt sich für eine Weile — aber nur um neue Kraft zu sammeln.
    Erneut jagt ein Windstoß heran.
    Während ich warte, dass er näher kommt, wächst die Aufregung in mir.
    Da ist er - er hat mich getroffen.
    Er lässt mich zur Seite taumeln, doch ich schnelle nach vorn und lasse mich von einer Welle schäumender Freude fortreißen.
    Die zweite Bö vergeht, und ihr Wind lässt wieder für einen Augenblick nach.
    Noch immer bewege ich mich mit atemloser Geschwindigkeit, doch ich taumle leicht.
    In der plötzlichen Windstille versuche ich, Luft zu schöpfen.
    Aber schon stürmt ihre nächste Bö auf mich zu, den Raum und alle Geräusche aufpeitschend.
    Sie hat mich erreicht - nun erfasst  sie mich.
    Ich versuche ihrer Gewalt standzuhalten und mit ihr Schritt zu halten, aber sie schüttelt mich durch und durch.  Ich zittere, mein Körper weicht ihr aus.
    Einen Augenblick zögere ich.
    Dann drehe ich ab und wende dem Wind meinen Rücken zu.
    Ganz allein gleite ich nun in stille Gewässer.

    Dieser friedliche Ort besänftigt den Aufruhr in meinem Innern.
    Er legt sich, ich werde ruhig und bin getröstet.
    In dieser köstlichen Ruhe streift etwas später ein weicher Hauch seitlich meinen Kopf.
    Er erfrischt mich und ich wende mich um.
    Da ist der besänftigte Himmel.
    Das Wasser kräuselt sich sanft unter dem lauen Lufthauch.“

Ausritt mit Papa

Ein Kleinkind hat nicht die Erfahrung, dass es sich durch einen konstanten äußeren Raum bewegt. Es wird bewegt, mal mit dem Gesicht nach oben, mal nach unten, mal vorwärts, mal rückwärts gewandt. Die Gegenstände scheinen chaotisch und beliebig zu tanzen. Kleinkinder nehmen Geräuschmuster und einen Geräuschfluss wahr, nicht Worte einer Unterhaltung. Stimmen kommen – und gehen, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Ein lautes Lachen kann da bedrohlich klingen und steht für ein Kleinkind nicht in Verbindung mit der Stimme, die zuvor gesprochen hat, sondern zu den visuellen Eindrücken, die gerade durch das Gesichtsfeld gehuscht sind.   

    „Ich reite mit Papa durch die Luft...
    Wir kommen an einen Ort, wo Menschen und Dinge sich in alle Richtungen bewegen.
    Jeder Planet, Mond und Komet folgt seinem eigenen Kurs zu einem unbekannten Ziel.
    Und jeder bewegt sich mit seiner eigenen Geschwindigkeit und in seiner eigenen Zeit...
    Wir halten an und kommen zur Ruhe...
    Um uns herum fließt Musik von einer Person zur anderen.
    Auch Papa stimmt in die Musik ein. Sie vibriert gegen meinen Rücken.
    Er strömt sie aus und sie fließt davon, irgendwohin...
    Ich steige und sinke mit der sanften Brandung seines Atems...
    Dort drüben ist ein Rahmen. In ihm ist ein intensives, warmes Leuchten.
    Wenn jemand daran vorbeigeht, wird die Intensität des Rahmens leer und füllt sich dann rasch wieder.
    Das intensiv-warme Leuchten morgens in meinem Zimmer zu Hause bewegt sich langsamer...
    Die Musik ist wieder da und schwillt an.
    Sie eilt durch den Raum und zerbirst im Gesicht einer Frau.
    Mein Kopf wird zu ihr herumgerissen...
    Papa nimmt mich fester in den Arm, und ich fühle mich gleich besser.“

Mit zwölf Monaten werden Kleinkinder sich ihrer Wünsche und Absichten bewusst - entdecken die Welt der Gedanken. Wenn die Mutter nicht genauso denkt und zum Beispiel den Keks nicht anreicht, wissen sie, dass sie die Mutter darauf aufmerksam machen können. Sie lernen, dass Laute eine spezifische Bedeutung haben - Worte.

Im Alter von zwölf Monaten beginnen kleine Kinder zu entdecken, dass sie eine eigene Gedankenwelt haben, die anderen verborgen bleiben können - Absichten, Wünsche, Gefühle, Interessen, Gedanken, Erinnerungen, also Ereignisse, die lebhaft im Innern auftauchen, ohne dass die Mutter sie sehen kann. Und dass sie diese Gedankenwelten mit vertrauten Personen teilen können. Gegenstand sind nicht mehr schlicht „weg“, wenn sie nicht mehr sichtbar sind. Diese Erfahrung beschäftigt Kleinkinder - Versteckspiele werden ungeheuer aufregend, weil sie damit spielen, dass man etwas sieht, was der andere nicht sieht.
Wenn die Mutter ein besorgtes Gesicht macht, ist das ein Zeichen, dass das Kleinkind auf sich zu überträgt gewohnt ist. Das Kind lernt nun, den psychischen Zustand der Mutter aktiv auf sich zu beziehen: Wenn es gefallen ist und die Mutter nicht besorgt guckt, sondern lacht, hat es dann wirklich weniger wehgetan? Das Kind macht die Erfahrung, dass es manchmal eben nicht mit der Mutter im Gleichklang schwingt, das tut extra weh und es brüllt umso lauter.

Die Fähigkeit zu Laufen eröffnet dem Kleinkind nicht nur einfach einen größeren Raum, sondern verändert vollkommen die Perspektive: Die eigene Bewegung wird zum Zentrum des Raumes. Das Kind sieht die Gegenstände unter verschiedenen Blickwinkeln nach seinen eigenen Bewegungen. Er lernt, sich als aktive Person zu begreifen, die sich probe- und zeitweise aus den dominierenden Kraftlinien der Mutter herausbewegen kann. Das Abenteuer des Selbst-Bewusstseins beginnt. 

Stern beschreibt diese kindliche Erfahrung mit einer Bahnhofs-Szene – das Kind macht „Ausflüge“ im Wartesaal, trifft auf ein Mädchen.

    „Wir sind in einem seltsamen, riesigen Raum. Ohne hinzusehen, bleibe ich mit ihr in Kontakt durch die Berührung, den Geruch, die Erinnerung. Ich folge ihren Umrissen, um aus verschiedenen Winkeln nach außen zu sehen. Das Außen ruft mich sanft drängend von ihr fort. Noch bleibe ich jedoch an ihren Küsten und lasse vor meinem inneren Auge eine Landkarte erstehen, darin ist sie der sichere Hafen mitten im Zentrum. Das Außen zieht mich immer stärker an.
    Ich trete hinaus in den offenen Raum. Zuerst lässt es mir den Atem stocken. Ich treibe schwankend dahin. Dann kann ich wieder atmen. Ich blicke über die Lagune zu ihr zurück, bevor ich anfange mich vorwärts zu bewegen. Langsam stehle ich mich davon. Aber wenn ich über die Lagune zu ihr zurückblicke, ist sie der Stern, nach dem ich meinen Kurs ausrichte. Selbst wenn ich sie nicht ansehe, erreichen mich die gebogenen Linien ihres Kraftfeldes, die sich im Raum ausbreiten. Ich kann mich an ihren Anziehungsstrahlen entlang bewegen.
    Ich nähere mich Menschen und steuere um sie herum. Auch sie krümmen den Raum, wie es meine Mutter tut, aber in die entgegengesetzte Richtung. Sie senden unsichtbare Kraftlinien aus, die mich auf Distanz halten und um sie herumführen. Ich gleite an ihnen vorbei, ohne ihnen auch nur nahezukommen. Jetzt sehe ich etwas Neues. Ein anderes Baby begibt sich ebenso wie ich auf große Fahrt. Aber sie krümmt den Raum nicht um sich herum, sie stößt mich nicht ab. Ich kann ganz nah an sie herangehen und sie erkunden und berühren. Plötzlich hebt jemand sie hoch und reißt sie fort.
    Da bin ich plötzlich verirrt. Ich kann Mamis Stern nirgends finden, und ihre Kraftlinien sind ganz schwach geworden. Der Raum um mich wird immer riesiger, er wird grenzenlos.
    Nichts hält mich mehr. Ich löse mich auf wie Salzkörner in einem Raumozean. Ich bekomme Panik. Ich rufe ihr zu. Sie ist irgendwo in meiner Nähe, aber ich kann sie nicht sehen. Ganz schwach fühle ich ihre Anziehungskraft, aber ich kann sie nicht berühren. Ich stoße wieder einen Schrei aus, der blindlings nach dem Echo einer ihrer unsichtbaren Kraftlinien tastet. Mein Schrei trifft und klammert sich fest.
    Ich höre ihre Antwort und fühle sie ziehen.
    In ihrer Nähe, im sicheren Hafen, gleitet die Panik an meiner Haut über Brust und Nacken wieder ab. Die Beruhigung beginnt an der Oberfläche und fließt nach innen. Ich folge ihrem Weg nach innen und finde mich wieder. Der Sog ihrer Anwesenheit lässt  alle Teile von mir aus dem freien Raum zurückkehren.
    Ich fühle, wie die Ruhe in mich einsinkt. Allmählich nehme ich auch wieder die riesigen Räume um uns wahr. Von ferne höre ich, wie sie mich wieder fort rufen.“

Um den achtzehnten Lebensmonat herum beginnt der Sprung in die Welt der Wörter. Wörter sind Symbole und spannen eine Welt mentalen Probehandelns auf. Kleinkinder können eine Sehnsucht nach Mama schmerzlich empfinden, sie können nicht sagen: Wann kommt Mama? und verfügen nicht über ein mentales Zeitraster, das diese Frage ermöglichen würde. Die Sprache ermöglicht es, sich Ereignisse auf der geistigen Bühne vorzustellen, nachzuspielen oder zu erfinden, Ereignisse als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geistig zu fixieren. Kinder lernen, Symbole und Zeichen zu benutzen, um Dinge oder Personen zu benennen. Sie lernen, sich selbst zu bezeichnen. Kinder ahmen die Erwachsenen nach, sie spielen Ereignisse, die sie beobachten, nach – und lernen, wie das geht und wie sich das anfühlt. Durch die Verbindung symbolischer Vorgänge mit wirklichen Erfahrungen entwickeln Kinder Phantasien der intensiven Wirklichkeitsbewältigung – Kinder spielen „Auto fahren“ oder spielen Familien-Szenen mit Puppen.

Mit der Entwicklung der Sprache erarbeiten sie sich so den Zugang zu den Welten der Erwachsenen.  Die Erfahrung, dass man Wörter hervorbringen kann und dass das Artikulieren dieser Wörter spezifische Folgen hat, muss überwältigend sein.  Die Sprache verändert die Wirklichkeits-Wahrnehmung, sie strukturiert non-verbale Erlebnisse in neuen, strengeren Kategorien. Sie zerschneidet den Zeitfluss in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und schafft die Möglichkeit, das Denken vom Fühlen abzutrennen.

Um dieses Abenteuer der Sprache geht es in einem weiteren Stück Prosa aus Sterns Tagebuch eines Babys:

„Joey erwacht und klettert aus dem Bett. Einen Augenblick lang steht er im Zimmer und blickt still vor sich hin, so als müsse er nachdenken. Dann geht er rasch in das Schlafzimmer seiner Eltern und klettert zu ihnen ins Bett. E r schlüpft zwischen ihnen unter die Decken und gräbt sich regelrecht ein. Seine Eltern sind nun natürlich hellwach geworden.
Nach einer Weile sagt sein Vater zu ihm:
Na, mein kleiner Strolch? Joey antwortet, in die Decken vergraben: Ssrolss. Sein Vater verbessert ihn liebevoll: Ja, Strolch. Joey versucht es noch einmal: Strolch. Sein Vater lacht und sagt: Ja genau, du bist mein kleiner Strolch.
Joey ist für einen Moment still. Dann taucht er aus den Decken auf und verkündet klar und bestimmt: Ich Strolch!

    Mein Zimmer ist so still. Ich bin ganz allein hier drin. Ich möchte dahin gehen, wo Mami und Papa sind. Wenn ich nicht hingehe, bleibe ich allein und alles ist still. Also gehe ich in ihr Zimmer und krieche zwischen sie, in das Tal. Dort hülle ich mich in die Wärme, die aufsteigt und fällt. Ich tauche in die Seen warmer Düfte ein, in die Geräusche des Luftstroms, der in sie hinein und wieder aus ihnen herausweht, während das Tal sich füllt und wieder leer wird. Ich bade in den schwellenden Fluten unserer morgendlichen Welt. Da schickt Papa einen vertrauten Klang in meine Welt – nur für mich. Seine Melodie lässt das warme Papa-Gefühl in mir aufsteigen. Zum erstenmal merke ich, daß der Laut eine besondere Form hat, die ganz abseits von seiner Melodie steht. Diese Form ist leuchtend und weich und bleibt da, als die Musik schon vorbei ist. Sie hat ihre eigene Kraft und Lebendigkeit. Sie hatte sich im Strom der Musik verborgen, ist aber jetzt mit einem Male hervorgekommen. Ich kann mit dieser ganz neuen Form spielen. Sie hat Rundungen und kleine Explosionen dazwischen. Ich probiere sie aus und schicke sie zu Papa. Er sendet sie mir rein und kantig zurück. Ich erfasse sie jetzt. Ich schicke sie ihm zurück. Er lacht und schickt mir die Form wieder herüber, diesmal strömt sie kraftvoll und frei. Diese neue Form lässt etwas in mir mitschwingen. Die Form entfaltet sich von selbst, aber sie keimt auch in mir und tritt hervor. Sie wächst und dehnt sich aus. Ich lasse sie überfließen, sie strömt ganz an mir hinab. Ich drücke sie ganz eng an meine Gefühle.
    Jetzt bin ich soweit. Ich erhebe mich, in meine neue Form gehüllt. Sie ist ein leuchtender, weicher Umhang, der mich verändert. Ich bäume mich aus dem Tal empor und bekenne mich zu ihr: Ich Strolch!“

Kinder von rund zwei Jahren schweben zwischen den Welten ihres kleinkindlichen Zugangs zu dem Phänomenen ihrer Umwelt und der Welt der „Großen“.

Stern beschreibt das am Beispiel der Faszination, die die Sonnenstrahlen auf Kleinkinder ausüben. Sein „Joel“ beugt sich auf den Boden und berührt den Sonnenstrahl mit den Lippen, um ihn zu erkunden. In dem Moment kommt die Mutter, sieht ihn und sagt entsetzt: Laß das sein! Was tust du da?  Sprache kann neue Welten erschaffen, sie kann auch alte Welten zerstören.

In der Erlebniswelt des Kindes stellt sich dieser scheinbar lapidare Vorgang als Drama dar:

    „Da ist der Morgenglanz wieder, mit seinem langsamen Tanz an der Wand. Auch auf dem Fußboden ist ein See davon leuchtend und schön und tief. Es ist, als würde man eine ganz lange Treppe hinabsehen. Er ist wie eine warme Decke. Er vibriert wie Musik, er leuchtet wie Honig und er schmeckt wie ..
    Mamis Stimme schlägt mich. Sie läßt meinen hellen Raum sofort gefrieren. Sie vertreibt die Wärme, läßt die Musik verstummen und den Glanz stumpf werden. Warum nur?
    Ich suche ihr Gesicht. Ich sehe, wie es um ihre Nase herum ganz kraus ist. Dann wird es rasch ärgerlich. Beide Gefühle verschwinden zusammen von ihrem Gesicht, und schnell sieht sie mich wieder lieb an. Ich bin noch immer wie betäubt. Sie hält mich fest und sagt sanfte, aufmunternde Worte. Aber jedes ihrer Worte ist ein gedämpfter Stoß, der meinen leuchtenden Raum in Stücke schlägt. »Nur Sonnenschein« - aber das war doch mein See, mein ganz besonderer Lichtsee!
    »Den darf man nur anschauen« - aber ich habe ihn gehört, und ich habe ihn auch gefühlt!
    »Nur Licht auf dem Fußboden« - Wie ist das möglich?
    »Er ist schmutzig« - Ich war in ihm. Als sie aufhört, liegen überall die Scherben. Jene Welt ist ausgelöscht. Ich fühle mich nackt. Ich bin traurig und ganz allein.“

Wenn Kinder mit rund vier Jahren beginnen, Geschichten zu erzählen, dann atmet in diesen Erzählungen oft noch die Mischung aus ihrem Kleinkindhaften erleben und dem, was sie als Anforderung der über Sprache kommunikativ geordneten Welt gelernt haben.

    „Ich betrachte meinen Sonnenstrahl an der Wand, er fühlt sich gut an. 
    Er ist ganz gelb wie der Löwe in meinem Bilderbuch. Wenn Mami tut, als wäre sie ein Löwe, bewegt sie sich ganz langsam. Wie der Tanz an meiner Wand. Sie reißt den Mund ganz weit auf und zieht die Nase kraus und grollt ganz laut. Sie rollt den Kopf hin und her und schlägt mit der Pfote in die Luft, als wäre sie sehr stolz auf sich selbst. Sie ist nicht wirklich ein Löwe. Vor einem wirklichen Löwen hätten alle anderen Tiere Angst, weil er der stärkste von allen ist.
    Gestern habe ich Tina geschlagen, weil sie mich weggeschubst hat. Dann war ihre Lippe ganz blutig. Sie hat geweint und alle haben sich umgedreht und mich angeschaut, als ob ich ganz verändert gewesen wäre. Und dann habe ich Mami angeschrieen und Papa ist herumgefahren und hat mich auch so komisch angesehen — als ob ich mich ganz verändert hätte. Am liebsten wäre ich verschwunden oder ganz weit weg gewesen. Ich war wie festgenagelt. Mein Gesicht war ganz heiß und jeder hat es gesehen. Ich konnte nicht entkommen und auch nicht zu ihnen hingehen. Dann hat mich Mami in mein Zimmer gebracht, hat die Tür zugemacht und mich allein gelassen. Erst habe ich geweint und dann habe ich ganz laut gesungen. Ich habe auf meinen Bettpfosten getrommelt.
    Ich habe alle meine Spielsachen durcheinander geworfen. Innen explodierte alles, wurde hinausgeworfen und kam wieder zu mir zurück. Niemand kam, und ich war ganz allein und wurde traurig.“

Joeys Geschichte:

    „Frage: Na, Joey - was war denn heute Morgen los?
    Joey: Ich habe gespielt. Mit meinem Löwen. Er wohnt bei mir an der Wand.
    Frage: Ach ja?
    Joey: Ja, und er ist ganz gelb und groß. Riesengroß! Aber er ist überhaupt nicht böse. Er ist ein lieber Löwe. Meine Mami und mein Papa wollen nicht, dass er herauskommt ... Deshalb versteckt er sich hinter meinen Bettpfosten.
    Frage: Hinter deinen Bettpfosten?
    Joey: Meine Bettpfosten sind sein Käfig. Er geht im Käfig ganz langsam im Kreis herum. Er schleicht so langsam herum, weil er so allein ist. Gestern hat er getanzt und gesungen und hat mit den Händen und mit dem Schwanz an der Wand und auf den Pfosten Musik gemacht.
    Frage: Wirklich?!
    Joey: Er hat ein ganz langes Lied gesungen. Wie er noch klein war und wie er gekämpft hat. Und dann kam ein großer Sturm, und alles war durcheinander und der Sturm hat alles weggeblasen. Ja, und das Lied hat den ganzen Tag gedauert bis es fertig war. Und dann, dann ist der Löwe schlafen gegangen.
    Frage: Sag bloß!
    Joey: Er singt aber nicht, wenn Mami oder Papa hereinkommen.
    Frage: Nicht?
    Joey: Nein. Man kann ihn nur morgens sehen. Aber manchmal kann ich ihn auch nachts sehen, wenn ich will. Aber morgens gefällt es ihm am besten.“

Die Sprache ermöglicht es, magische Figuren eine normale Existenz zu verleihen, sie mischen sich noch ungeniert in die Phantasie der Kinder ein und motivieren die Erwachsenen, mitzuspielen.

Aus Joeys Tagebuch:

    „Ich schleiche also auf Zehenspitzen in ihr Schlafzimmer. Sie schlafen noch, glaube ich. Vielleicht kann ich sie aufwecken. Aber wenn ich ganz still und leise in ihr Bett krieche, werden sie vielleicht gar nicht wach.
    Auf jeder Seite rollen riesige Wellen auf und ab so groß wie Berge. Mein Boot ist klein wie eine Nussschale. Ich lasse mich auf den Kamm der Welle hinauftragen und rutsche seitlich auf ihrem Rücken wieder hinunter. Die morgendliche Brandung im Bett macht, dass die Lüfte wehen. Düfte und Geräusche ziehen fort und kommen wieder.
    Papa ist jetzt doch aufgewacht. Er sagt: »Schau mal – jetzt kommt eine ganz große, dicke Welle!« Er hebt sein Bein unter der Decke in die Höhe. Ich platze fast vor Vergnügen, ich werde von der Welle ins Wasser getaucht und liege unter der Bettdecke. Ich bin so froh, dass sie nun alle wach sind. Die Welt ist wärmer und schneller. Wir toben alle ausgelassen zusammen im selben Bett. Wir sind alle im gleichen Boot und das ist unser Haus. Ich muss auf der Seite noch einen Fisch für das Frühstück angeln. Ich habe einen Fisch an der Angel. Er zieht und zerrt und hopst aus dem Wasser. Das ist ein ganz besonderer Fisch. Er will nicht gefangen werden. Einmal hat Papa einen riesigen orangeroten Fisch geangelt. Er hat ihn heimgebracht und ins Waschbecken getan. Und dann haben wir ihn aufgegessen. Ich gehe wieder in die dunkle Höhle, zurück auf unser Schiff. Einmal hat er ein Zauberwort in die dunkle Höhle gerufen, um einen besonderen Fisch zu fangen, und er hat sich in einen Strolchfisch verwandelt und dann bin ich aus der Höhle gekommen. Und dann bin ich aus der Höhle gekommen, und ich krieche unter der Bettdecke hervor, und Mami und ich gehen in die Küche.“

Quelle: Daniel N. Stern, Tagebuch eines Babys. Was ein Kind sieht, spürt, fühlt und denk (engl. 1990, dt. 1991)

 

    siehe auch die zusammenfassenden Texte

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