Klaus Wolschner  Texte zur Geschichte und Theorie von Medien & Gesellschaft

Über den Autor

www.medien-gesellschaft.de


III
Medien
-Theorie

Cover WI

Neue Medien,
neue Techniken des Selbst:
 Unser digitales Wir-Ich

ISBN: 978-3-754968-81-9

Cover VR

Über die Mediengeschichte der Schriftkultur und ihre
Bedeutung für die
menschliche
Wirklichkeits-Konstruktion
im  Jahrhundert
des Auges:
Virtuelle Realität
der Schrift

ISBN 978-3-7375-8922-2

COVER AS

Wie wir wahrnehmen,
was wir sehen:

Augensinn und
 Bild-Magie

ISBN 978-3-7418-5475-0

Cover GG

Über religiöse Körpergefühle und die kommunikative Kraft
der großen Götter von Christentum, Islam und Moderne:
Wie Glaubensgefühle
Geschichte machen

ISBN 978-3-746756-36-3

Cover POP2

Über traditionelle
Herrschafts-Kommunikation
und neue Formen der
Medien-Demokratie:
Wenn der Pöbel
online kommt

ISBN: 978-3-756511-58-7

 

Bilder im Kopf

Der physische Bildträger wäre nichts ohne die elektrochemische Datenverarbeitung 
im Gehirn - den Seh-Sinn. 
Das Bild entsteht erst durch die Projektion von Sinn auf den Bildträger. 
Über die neurologisch vermittelte Realitätswahrnehmung

Uhr4-2016

Was ist das? Sie sehen eine Uhr, die Uhrzeit. Einen Kreis, Stunden- und Minutenstriche. Fünf vor Zwölf. Denken Sie.  

Aber auf der Netzhaut Ihres Auges ist keine Uhr, da ist nur ein Muster von hellen und dunklen Lichtpunkten. Schon die Interpretation „rund“ für die dunklen Lichtpunkte ist eine Interpretation des Gehirns. „Rund“ ist eine Abstraktion, orale Sprachen kennen keinen Ausdruck für solche Abstraktionen. Die Idee „rund“ ist in der antiken griechischen Schriftkultur entstanden. 
Und „Zeit“? Warum signalisieren zwölf Striche im Kreis Zeit? Seit wann ist Zeit rund? Zeit ist eine Interpretation des Gehirns für das Gefühl von „vorher“ und „nachher“.

Archaische Kulturen maßen die menschlichen Dinge in Tagesmärschen, in Generationen oder im Wechsel des Rhythmus von Tag und Nacht. Gefühlte Zeit dehnt sich mit der Aufmerksamkeit, die Zeit der Sonnenuhr dehnt sich mit den Jahreszeiten. Die regelmäßige Zeit ist eine Projektion  der faszinierenden Ordnung des göttlichen Sternenhimmels auf das Zeitgefühl. Die 60-Minuten-Einteilung und die zwölf für die Stunden haben wir von den alten Babyloniern geerbt, die verehrten die Zwölf wegen der Mondphasen als magische, heilige Zahl.
Nur ein Gott könne die Zeit erschaffen haben, dachten die Griechen - und nannten ihn Chronos. 

Dass Zeit regelmäßig im Kreis tickt, ist eine Erfindung der Mühlenschlosser im Mittelalter. Die neue mechanistische Wahrnehmung der Zeit, so der französische Historiker Marc Bloch, ist „eine der tiefgreifenden Revolutionen im intellektuellen und praktischen Leben“ des späten europäischen Mittelalters.
Kurz: Wenn Sie behaupten, Sie sehen eine „Uhr“, dann interpretiert Ihr Gehirn die vom Auge registrierten Lichtpunkte durch eine mentale Brille. Diese Art und Weise, Lichtpunkte für wahr zu nehmen, hat sich entwickelt in Jahrhunderten der Kulturgeschichte. 
Wo ist der Unterschied zu „Google Glass“
?

Optik und Bild-Wahrnehmung

Als „Bild” wird gewöhnlich ein Bildträger bezeichnet, ein Stück Leinwand, ein fotografischer Abzug, wir sprechen auch von dem „Bild“, das eine Landschaft abgibt, das Bild vom Sonnenuntergang. Aber die Bildträger sind nur Materie, von denen Lichtwellen reflektiert werden. Die stofflichen Bildträger sind für die Bild-Kultur nur die materielle Grundlage. So wie aus den Schallwellen, die ein Sprecher aussendet, Sprache erst wird, wenn einer da ist, der die Laute als Sprache versteht, so wird das Lichtwellen-Muster des Bildträgers erst zum Bild, wenn ein Bewusstsein oder sein Unbewusstes den neuronalen Erregungsmustern Sinn zuschreibt. Im Gehirn gibt es keine Bilder, auch keine symbolischen Repräsentationen, sondern nur kurzzeitig gebildete und sich sofort wieder auflösende komplexe Aktivierungsmuster im Netzwerk der Synapsen. Dies entspricht der Art, wie das Auge fokussiert – kurzzeitig, geradezu flackernd. Das „Bild“ entsteht durch die Projektion von Bedeutungen auf ein Objekt in der Welt „da draußen“.

Was wir sehen, erreicht unseren Leib manchmal direkt, etwa wenn ein Gegenstand auf uns zufliegt und wir spontan ausweichen, bevor wir bewusst wahrgenommen haben, was das eigentlich ist. Ein erstes unbewusstes intuitives Bewerten des Seheindruckes passiert sehr schnell. Die ersten Reaktionen auf eine Sinneswahrnehmung sind oft spontane körperliche Reflexe oder Bauchgefühle: Visuelle Eindrücke können schöne Gefühle stimulieren oder Übelkeit hervorrufen und Bauchschmerzen machen. Bilder wirken direkt bis ins „Darmgehirn“ – am Verstand vorbei. Spontane Verarbeitung von Sinnesreizen umfasst einen ersten Abgleich der neuen Information mit vorhandenen Erinnerungs-, Traum- oder Phantasiebildern.

Das bewusste Begreifen des Bildes folgt als zweiter Schritt der mentalen Verarbeitung. Im menschlichen Großhirn (Cortex) werden Erfahrungen gespeichert, Weltbilder entworfen und bewusste Entscheidungen getroffen. In der Regel reagieren wir auf visuelle Eindrücke erst, wenn unser Gehirn sie analysiert hat. Zu „sehen“, was da ist, bedeutet: Das Gedächtnis gleich die einkommenden Seh-Eindrücke ab mit den Mustern früherer Sinneseindrücke und ihrer Interpretationen. Zu den Sinneseindrücken gehören natürlich auch die künstlichen Bildwerke. Auf die Vernunft der Großhirnrinde treffen die Bewertungen aus dem evolutionsgeschichtlich älteren Reptilienhirn (Hirnstamm und Kleinhirn) und dem Säugetierhirn (limbisches System), zuständig für emotional gesteuertes, instinkthaftes Verhalten und Gefühle. Die verschiedenen Verarbeitungsweisen für visuelle Reize müssen kooperieren und konkurrieren natürlich auch. Das Ergebnis dieses Prozesses erscheint dem Beobachter als die Bedeutung des Bildes, das ihm vor Augen steht.

Egal ob eine Tomate grün ist oder rot, ob sie oval geformt ist oder irgendwie unförmig, ob sie lecker riecht oder nicht essbar ist, weil sie faulig oder noch unreif ist – ich „begreife“ die unterschiedlichen Dinge, die ich wahrnehme (= für wahr nehme) kraft meines aufmerksamen Verstandes als Exemplar einer Tomate. Der Realitätseindruck, die spontane Wirkung von visuellen Sinnesreizungen, ist abhängig vom kulturellen Wissen der Sehenden. Wort-Laute klassifizieren die wahrgenommenen vielfältigen Eindrücke, der substantivische Charakter der Sprache verfestigt die Wahrnehmung.

Ein fundamentales Defizit der optischen Seh-Werkzeige besteht darin, dass die Lichtwellen auf der Netzhaut nur zweidimensional abgebildet werden können. Als Handlungsraum müssen höhere Lebewesen ihre Natur aber dreidimensional begreifen. Die Baumaffen, deren Gehirn die Umrechnung der zweidimensionalen Bilder auf der Netzhaut auf eine dreidimensional konstruierte Wirklichkeit nicht mühelos schaffte, stürzten ab – sie gehören daher bekanntlich nicht zu unseren Vorfahren.

Jede wahrgenommene Realität ist vermittelte Realität - vermittelt über die Sinnesorgane mit ihren spezifischen Selektionsmechanismen, vermittelt über die Verarbeitung der Sinneseindrücke in den zerebralen Strukturen und über akustische und visuelle symbolische Formen, die uns an etwas erinnern und denen wir Sinn zuordnen können. Sehen ist also nicht ein Fenster zur Welt, sondern eine Schöpfung des Gehirns, fasst der Neurowissenschaftler Eric Kandel das zusammen. Es gibt keine Situation, in der ein Mensch visuelle Bilder „nur konsumieren“ kann. Jedes Sehen ist Produzieren von Bedeutung. Diese Möglichkeit, komplexere Bedeutung zu produzieren, ist der Schlüssel der menschlichen Kulturentwicklung.

Wie wurde der sehende Mensch zu einem besonderen Tier? Der Neurobiologe Gerhard Roth hat das mit einem schlichten Vergleich deutlich gemacht: Der optische Nerv beim Frosch hat rund 500.000 Fasern, beim Menschen etwa eine Million. Da liegt also nicht der qualitative Unterschied. Aber während das Froschgehirn nur wenige Millionen Gehirnzellen hat, besitzt das menschliche eine Billion. Der Mensch erfasst seine Umwelt nur wenig exakter mit seiner erhöhten Kapazität der Sinnesorgane. Dass der Mensch mehr „sieht”, liegt an seinem millionenfach größeren Gehirn, das die Sinnes-Eindrücke interpretieren und mit Bedeutung ausstatten kann. 
Sehtest-Dreieck

Die Bilder der optischen Sinnestäuschung 
spielen mit Mustern, die nicht eindeutig zu „beworten“ sind.

Was ist das?

Wir sehen sechs komische Zeichen, jeweils drei von zwei Sorten, und das Gehirn „sieht“ das ganze als weißes Dreieck – aber da ist kein Dreieck auf dem sichtbaren Bildträger.
Das weiße Dreieck auf dem weißen Hintergrund ist eine Projektion des Gehirns.

 Zu den Sinneseindrücken gehören natürlich die künstlichen Bildwerke. Auch die „inneren Bilder“, die erinnerten geistigen Repräsentanten der sinnlichen Wahrnehmungen, sind daher Projektionen von Bedeutung: Mutterbilder, Schreckensbilder, Natur-Bilder vom Sonnenaufgang, umnebelte heilige Berge können mit geschlossenen Augen aufgerufen werden als innere mentale Vorstellungsbilder.

Am Beginn der Menschwerdung stand die Befähigung zur Produktion von geistigen Bildern, die die körperliche Kommunikation des gestischen Zeigens interpretieren und Formen gemeinsamer Aufmerksamkeit und Intentionalität organisieren. Die regelhafte Lautsprache kam erst in den letzten 200.000 Jahren dazu als besonderes Instrument der Hominiden, um das visuell Wahrgenommene durch ein Lautbild zu identifizieren und kommunizierbar zu machen. Die Lautsprache begann auch  als Möglichkeiten, um Gemeinschaft zu stiften - dem dienen ansonsten Rhythmus und musikalische Klanggestalten, wie uns heute noch die Singvögel vormachen. Die Lautsprache entwickelte sich dann als einzigartiges Kommunikationsmittel für abstrakte Gehirngespinste, denen kein fassbares Objekt, kein fühlbarer oder sehbarer Gegenstand entspricht. Die Kulturgeschichte des Sehens ist die Geschichte der Herauslösung eines rein visuellen Augensinns aus dem für die Tierwelt normalen ganzheitlich-leiblichen Wahrnehmen. (siehe dazu: Sehen und Denken, M-G-Link) Das „Sehen“ ist nicht einfach da, es entwickelt sich mit der Kultur der Nutzung unserer optischen Seh-Werkzeuge. Es gibt eine Geschichte des Sehens  (dazu: 
M-G-Link)

Natürliche „Medien“ wie Luft und Licht sind lebens-notwendig. Gleichwohl nutzen wir sie weitgehend unbewusst – ihre Bedeutung wird uns vor allem deutlich, wenn es daran mangelt. ‚Künstliche‘ Kommunikationsmedien – (Statuen, gemalte Bilder, Schrift, Druck, Radio, Fernsehen) erfüllen ihre Vermittlungsfunktion auch dann, wenn wir uns auf den Inhalt dessen, was da verbreitet wird, konzentrieren und sie uns als Medien kein Problem sind. Auch die Geformheit des Kommunikationsmediums Sprache ist uns normalerweise nicht bewusst, wenn wir sprechen. Marshall McLuhan (1964) hat darauf hingewiesen, dass eigentliche Veränderung, die neue Medien bewirken, nicht in ihrem jeweils gesendeten Inhalt liegt, sondern in der Art und Weise, wie sie die Kommunikation und den Horizont, mit dem Menschen ihre „Welt“ wahrnehmen, verändern: „The medium is the message.“

Zur Evolution und Neurobiologie des gesehenen Sinns

Schon die ersten Lebewesen, im Wasser entstandene Geißeltierchen, die auch heute noch in Tümpeln und stehenden Gewässern zu finden sind, orientieren sich am Licht. Sie haben einen augenähnlichen dunkler Fleck, weswegen sie auch „Augentierchen" genannt werden, der das Pigment Carotin enthält. Damit orientieren sie sich nach dem Licht. Bei guten Lichtverhältnissen können sie sich wie Pflanzen mit Hilfe von Photosynthese ernähren. Auch Pflanzen orientieren sich nach dem Licht.  

Auch Regenwürmer können mit einzelnen unter der Haut verstreuten Sinneszellen feststellen, ob es hell ist – oder ob sie noch unter der Erde sind. Einzelne Schnecken-Arten orten mit „Grubenaugen“, woher das Licht kommt. Die in Deutschland vorkommenden Schildzecken haben keine Augen, sondern einen allgemeinen Lichtsinn, mit dem sie sich auf dem Weg nach oben orientieren. Hindernisse und Bewegungen nehmen sie mit Chemorezeptoren an den Vorderbeinen und ihren Tasthaaren wahr. So verharren sie über lange Zeit auf einem Ast, um sich auf ein Zeichen ihres Geruchssinnes fallen zu lassen. Ihre „Opfer“ erkennt die Zecke am Geruch, am Kohlendioxid und an der Körperwärme.

Scharfsichtige Vögel nehmen Konturen und Bewegung wahr. Hühner etwa reagieren auf eine kreuzförmige Attrappe fluchtartig, wenn diese Attrappe sich bewegt und zwar mit dem kurzen Ende des Kreuzes in Bewegungsrichtung. Nicht so, wenn das lange Ende vorne ist  - offenbar sagt ihnen ihr Instinkt, dass Vögel mit langem Hals für sie harmlos sind. Das Registrieren von hell-dunkel, das Richtungssehen und schließlich das Konturen- und Bewegungssehen erfordert noch keine abbildenden Organe.  Bei der Weinbergschnecke ist die Grubenöffnung klein – dadurch können, wie bei einer Camera obscura, „Bilder“ auf der Augenrückseite entstehen. Tintenfische können das Bild auf ihrer Netzhaut scharf stellen, indem sie die Linse vor oder zurück bewegen.

So haben sich seit rund 530 Millionen Jahren verschiedene Augen-Typen entwickelt – angetrieben von dem großen evolutionären Vorteil, Gefahr oder Beute besser und auf Distanz erkennen zu können. 
Nicht alles lief da auf das menschliche Auge zu - Greifvögel haben ein feineres Raster der Netzhaut als der Mensch und sehen ein achtfach vergrößertes Bild. Reptilien hatten in langen Phasen der Evolution ein „drittes Auge“ im Schädeldach, das als Lichtmesser nach oben funktioniert hat. Klapperschlangen haben zwischen Augen- und Nasenöffnung Zellen, die äußerst sensibel auf infrarote Wärmestrahlung reagieren – sie können damit auf einen Meter Entfernung  eine Maus in tiefer Dunkelheit wahrnehmen. 
Riesenschlangen (Pythons) und Klapperschlangen haben neben ihren Augen auch „Infrarotaugen", mit denen sie die Wärmestrahlung ihrer warmblütigen Opfer sehen. Fledermäuse orientieren sich am Echo und konstruieren aus den schall-Reflexionen ihr „Welt-Bild”. Nicht nur Menschen, auch Insektenarten wie Bienen und Libellen, einzelne Arten von Fischen, Reptilien, Vögeln, Affen können Farben unterscheiden. Männliche Neuwelt-Affen sind bekanntlich rot-grün-blind. Vögel sehen UV-Licht als Farben. In der Evolution zum Menschen gingen zwei Sorten von Netzhaut-„Zapfen“ (Fotorezeptoren), die für das Sehen der Farben entscheidend sind, verloren. 

Das menschliche Auge ist optimiert für einen vergleichsweise winzigen Ausschnitt aus dem Frequenzbereich der Sonnenstrahlung – den, der in der Lage ist, bis auf die Erde hindurchzustrahlen. Licht ist das, was für uns sichtbar ist. Unter Wasser sehen wir alles verzerrt, weil die Verarbeitung der über das Auge ankommenden Reize im Gehirn dem Brechungsindex der Luft angepasst ist. Das menschliche Gehirn verarbeitet das Frequenzspektrum, das an der Erdoberfläche „normal“ ist, als farblos weißes Licht. Nur Abweichungen sind uns als „Farbe“ bewusst. Und das Nervensystem filtert das „Rauschen“ aus den eingehenden Sehreizen heraus: Nur wenn innerhalb kurzer Zeit mehrere benachbarte Sehzellen gereizt werden, registriert das Nervensystem eine Lichtempfindung. Zwei Ereignisse müssen einen Zeitabstand haben, um als zwei getrennte wahrgenommen zu werden. Beim Menschen ist das etwa eine sechzehntel Sekunde. Mehr als 16 Lichtblitze pro Sekunde werden als kontinuierliche Helligkeit wahrgenommen.

Die Gehirne verschiedene Lebewesen nehmen ihre Umwelt auch je nach ihrer zeitlichen Sensibilität unterschiedlich wahr. Johann von Uexküll beschrieb schon 1934, dass Kampffische schnelle Veränderungen ihrer Umwelt als diskrete Bewegungen wahrnehmen – und fressbare Fischlein vermuten, wo Menschen vor lauter „Rauschen“ nichts erkennen würden. Schnecken dagegen betrachten Stöckchen als stabil und unbewegt, bei denen Menschen sehr wohl Bewegungen wahrnehmen können. Die Fähigkeit des menschlichen Bewusstseins, einzelne Bilder wahrzunehmen, liegt bei einer Frequenz von 30 Millisekunden. Aus Gründen der Schleichwerbung sind Bilder, die diese Wahrnehmungsschwelle unterlaufen würden, im Kino verboten. Das Auge der Bienen kann in der gleichen Zeit etwa zehnmal so viele Einzeleindrücke wahrnehmen. Der Schnecke hingegen erscheint ein optischer Reiz, der vier Mal in der Sekunde auftaucht, als kontinuierlich.
Anders als die Schnecken und Kampffische haben Menschen eine unbewusste Wahrnehmung. Bilder, die nur 10 Millisekunden lang gezeigt werden, werden in den niedrigen Arealen des Cortex schon einfache Merkmale wie Helligkeitskontraste, Kanten, Farben und Bewegungen extrahiert. Neu erscheinende visuelle Reize können innerhalb von 100 Millisekunden eine direkte Aktivitätswelle zu motorischen Arealen hin auslösen. Das ist das Geheimnis des Trainings bei Sportarten, bei denen es auf Schnelligkeit ankommt. Die Frage, bei welcher Frequenz bei Schnecken die Schleichwerbung anfangen würde, stellt sich nicht – Schnecken haben keine zweite, langsamere und bewusste Wahrnehmungsstufe.

„Sehen“ ist eine Schöpfung des Gehirns

Seit den physiologischen Forschungen von Hermann von Helmholtz in der Mitte  des 19. Jahrhunderts wissen wir, dass auch die individuelle visuelle Wahrnehmung nicht abbildet, sondern im Gehirn konstruiert wird. Augen, Ohren, Nase und Haut nehmen Signale auf, und alles, was über die Sinnesorgane in den sensorischen Arealen der Hirnrinde ankommt, muss dort verarbeitet, aufbereitet, interpretiert werden. Die kulturell erworbenen und in der bewussten und unbewussten Erinnerung abgespeicherten Vorstellungs-Bilder sind wichtige Folien zur Verarbeitung neuer sensorischer Informationen. Sinnes-Reize sind nämlich meist nicht eindeutig interpretierbar, sondern undeutlich, voller Rauschen, das aus der Wahrnehmung ausgeblendet wird vom Gehirn. Erst der Abgleich des Reiz-Inputs mit den mental vorhandenen Vorstellungs-Bildern und den erwarteten Reizen führt zur Interpretation und damit zur bewussten Wahrnehmung dieses Reizes. Sehen ist also nicht ein Fenster zur Welt, sondern eine Schöpfung des Gehirns, fasst Eric Kandel das zusammen. Das Gehirn verfügt nicht über ein Bilderbuch, genauso wenig wie die Festplatte eines Computers. Das Sehsystem mobilisiert im Gehirn weit mehr neuronale Datenmuster als eine reine „Speicherung“ des von der Netzhaut kommenden Bildes benötigen würde. 
Jede „einlaufende sensorische Erregung“, formuliert Gerhard Roth, „löst im Gedächtnis eine Lawine von Assoziationen aus“, die sich auf Farbe, Form, Kontrast, Lautstärke oder Druck beziehen, ein an sich „bedeutungsfreies neuronalen Erregungsereignis“. Erst das das Gehirn „errechnet“ die Bedeutung der Erregungen und konstruiert auf der Folie gelernter Erinnerungen den „Sinn“ des Wahrgenommenen. Nur ein Teil der Wahrnehmungen wird an das Bewusstsein weitergemeldet. Unbewusste wie bewusste Wahrnehmungen sind Deutungen der primären Sinneserregungen „aufgrund früherer Erfahrung in ihrem wahrscheinlichsten Zustand“ (Roth
).

Farben zum Beispiel sind nicht schlichte Messungen der Wellenlänge, sondern Muster-Kreationen, die unterschiedliche Seh-Eindrücke sortieren helfen. Rot bei Sonnenschein und in der Dämmerung sind rein physikalisch deutlich unterschiedliche Phänomene. „Dass wir ein Objekt trotz variierender Größe, Gestalt, Helligkeit und Entfernung als konstant wahrnehmen können, bezeugt die bemerkenswerte Fähigkeit des Gehirns, flüchtige, zweidimensionale Lichtmuster auf der Netzhaut in eine kohärente und stabile Interpretation der dreidimensionalen Welt umzuwandeln." (Kandel) Die in den sensorischen Arealen der Hirnrinde entstehenden Erregungsmuster werden „in assoziative Rindenareale weitergeleitet. Dort führt das neu eintreffende Erregungsmuster zur Aktivierung von älteren, bereits durch frühere Sinneseindrücke herausgeformten und stabilisierten Verschaltungen der Nervenzell. Durch die Überlagerung beider Erregungsmuster, des neu eingetroffenen mit dem bereits vorhandenen, entsteht dann ein neues, für die betreffende Sinneswahrnehmung spezifisches, erweitertes Aktivierungsmuster. Dieses charakteristische Geflimmer der Synapsen repräsentiert nun als inneres Bild das jeweils neu Wahrgenommene. Auch akustische und olfaktorische Erinnerungen kombinieren sich da, Erinnerungen an Emotionen und Gefühltes. Unter bestimmten Umständen erfasst das Erregungsmuster solche Hirnbereiche, die für die Bewertung von solchen Erregungszuständen verantwortlich sind -  es wird bewusst wahrgenommen. „Tatsächlich ist das, was auf diese Weise ins Bewusstsein gelangt, nur ein verschwindend kleiner Anteil der vom Gehirn generierten inneren Bilder.“ (Hüther)

Die Neurowissenschaften wird von einem „neuronalen Unbewussten“ und einem „neuronalen Bewussten“ gesprochen. Der unbewusste Verarbeitungsmodus von Sinnes-Signalen wird schneller eingeschaltet, er verarbeitet Wahrnehmung, die unterhalb der Bewusstseinsschwelle verarbeitet werden kann.

Die ersten, blitzschnellen Reaktionen auf eine Sinneswahrnehmung sind oft Bauchgefühle oder spontane körperliche Reflexe - „spontan“ bedeutet: vorbewusst. Spontane Verarbeitung von Sinnesreizen bedeutet: Abgleich der neuen Information mit vorhandenen Erinnerungsbildern, Traum- oder Phantasiebildern. Erst in einer zweiten Verarbeitungsstufe kann die Vernunft zum Einsatz kommen.  Für das Gehirn ist es mühsam, Worte - akustische oder visuelle Zeichen für allegorisches Denken - mit Bedeutung aufzuladen. Solche Prozesse sind energiestoffwechsel-physiologisch „teurer“, der Biologe Gerhard Roth bezeichnet daher Bewusstsein als einen Zustand, der aus Sicht des Organismus „tunlichst vermieden“ und „nur im Notfall“ eingesetzt wird.

Bildverstehen im „Darmgehirn“

Zum Beispiel das Bild eines Autos. Das Abbild etwa in einer Werbe-Anzeige zeigt die Oberfläche des Autos, das der Betrachter als Form wahrnimmt. Das Abbild wird erst zur Werbung, wenn der Blick auf das Abbild Emotionen aufwühlt, die weit über die Form hinausgehen. Es gibt weiche und harte Design-Formen, das Abbild kann Erinnerungen an schöne Erlebnisse in Erinnerung rufen oder das Bedürfnis, sich der Kraft des (unsichtbaren) Motors für Geschwindigkeits-Erlebnisse zu bedienen. Um solche Assoziationen  zu steuern, werden den Auto-Bildern von der Werbung normalerweise Menschen beigesellt, starke unrasierte Typen oder erotische Frauen, die Affekte wach rufen. Insbesondere wenn dem Werbebild Worte beigegeben sind, sollen semantische Erinnerungen wachgerufen werden. „Vorsprung durch Technik. Audi“. Mercedes - „Vive la Mannschaft“. Das semantische Gedächtnis mobilisiert andere Assoziationen als das ikonische Gedächtnis. Ein Bild löst in unterschiedlichen Betrachtern unterschiedliche Wahrnehmungen aus, weil es auf unterschiedliche vorbewusste und bewusste Bedeutungsräume trifft.  
Und offensichtlich können Bilder direkt auf den Bauch schlagen, schöne Gefühle stimulieren oder Übelkeit hervorrufen, Bauchschmerzen machen. Bilder wirken direkt bis ins „Darmgehirn“.

Offenbar zerlegt das Gehirn die ankommenden Signale. Die Hirnforscher haben Neuronen für gerade Linien und für senkrechte Linien entdeckt, andere für Farben, Gerüche, Bewegungen – ein komplexer Sinneneindruck hat seine „Aktivitäts-Niederschläge“ an vielen genau definierten Stellen im Gehirn. Der Duft eines Apfelkuchens oder Bruchstücke einer Melodie sind an einer bestimmten Stelle im Gehirn abgespeichert – die entsprechenden Sinneseindrücke können experimentell durch elektrische Reizung dieser Stelle hervorgerufen werden.

Auch Sehen ist ein komplexerer Vorgang. Menschen erleben Farben nicht, weil Objekte farbig sind. Farbwahrnehmungen sind Konstrukte des Gehirns und ermöglichen es uns, zwischen zwei strukturlosen Flächen gleicher Helligkeit zu unterscheiden. Das physikalische Bild auf der Netzhaut gleicht einer Menge von winzigen, getrennten Klecksen. Das Gehirn „erkennt“ darin Kurven und Flächen. Das halbe Gehirn ist damit befasst, die paar visuellen Sinneseindrücke zu zerlegen, Formen zu konturieren und Wellenlängen in „Farben” umzuinterpretieren, die Ergebnisse mit abgespeicherten „inneren Bildern“ zu vergleichen und ihnen dann eine sachliche, sinnliche, biografische, handlungsrelevante Bedeutung zuzumessen, die über Worte unserem Bewusstsein zugänglich werden.

Eine Viertelsekunde braucht unser Gehirn, um für einem Stimulus erste sinngebende Informationen zu konstruieren und eine erste bewusste Wahr-Nehmung  zu gestalten. In dieser kurzen Zeit leistet das Gehirn vorbewusste Arbeit, um den Strom neuronaler Impulse zu sortieren und so zu modellieren, dass daraus eindeutige Signale werden, die uns als Sehen, Hören, Fühlen und Denken bewusst werden können. Die Sehzentren sortieren die Reflexionsspektren der Lichtwellen zu Farbeindrücken, schätzen Entfernung und die Bewegungsrichtung und korrelieren damit die Größe und ziehen aus der Erinnerung assoziative Gehalte zum Vergleich heran. Das limbische System nimmt eine emotionale Bewertung vor, freundliche oder feindlich, angenehm oder unangenehm, gut oder böse.

Der biologische Gesichtssinn der menschlichen Frühgeburt

Das Großhirn reift erst nach der Geburt aus. Erst allmählich verknüpfen sich Nervenzellen aufgrund von Lernerfahrungen, überflüssige Fortsätze bilden sich zurück.  Ein neu geborenes Menschenkind fühlt Wärme und Kälte und nimmt Berührungen der Haut wahr (Streicheln). Es ist an Stimmen gewöhnt, die es bereits im Mutterleib gehört hat und reagiert auf diese. Es reagiert auch auf andere Geräusche. Es kennt den Geruch der Mutter und findet die Mutterbrust durch seinen Geruchssinn. Es kennt den süßlichen Geschmack der Muttermilch und unterscheidet süße von bitteren Stoffen. Schon in den ersten beiden Stunden nach der Geburt knüpft das Neugeborene erste soziale Kontakte mit einem erstaunlichen Aufnahme- und Erinnerungsvermögen. Aber der Gesichtssinn ist unzureichend entwickelt und nicht überlebenswichtig – die anderen  Sinne sind weiter ausgebildet. Die späte Formung des Gesichtssinnes der Frühgeburt Mensch hat zur Folge, dass der Gesichtssinn sehr stark sozio-kulturell durch Erfahrungen geprägt werden muss – und kann. 

Nach der Geburt kann ein Säugling Helligkeit wahrnehmen, Babys können von Geburt an Gesichter erkennen und lieben es, diese zu beobachten als erstes lernt er, Dinge scharf zu sehen, die nicht weiter als 25 Zentimeter entfernt sind. Große Gegenstände nimmt der Säugling wahr, starke Kontraste, hell und dunkel, schwarz auf weiß, und das Gesicht der Person, die das Neugeborene auf dem Arm hält. Weiter entfernte Objekte erscheinen nur verschwommen. Im zweiten und dritten Monat lernen Neugeborene, Bewegungen zu verfolgen und Farben besser zu unterscheiden – je nachdem, wie die Nervenbahnen im Gehirn dafür trainiert werden. Mütter-Berater empfehlen daher, den Babys kontrastreiche Spielzeuge oder Gegenstände aus dem Haushalt zu zeigen, die die Neugier wecken, Objekte mit klaren Konturen und dreidimensionale Formen, mit Mobiles trainieren Babys das Fokussieren. Nach vier sechs Monaten beginnen Babys, nach dem, was sie sehen und erkennen, zu greifen. Bewegungen von Hand, Mund und Augen koordinieren sich. Mit der Vollendung des ersten Lebensjahres ist Tiefenwahrnehmung so gut ausgereift.

Augen CHANGIZI
Unser Gehirn hat festgelegte Muster,
nach denen Gesichter erkannt werden.
Abweichungen von diesem Schema irritieren sehr –
wie ein Blick auf die Frau mit den vier Augen zeigt.
Unsere Gesichtserkennungs-Software kann sich offenbar
nicht entscheiden,
welche der beiden Augenpaare sie
dem Gesicht zuordnen soll. 

 

Titelbild des Buches von
Mark Changizi, Die Revolution des Sehens


„Prosopagnosie“ nennt die Medizin die Unfähigkeit, Gesichter zu erkennen – „Gesichtsblindheit“. Das Gesichtserkennungsareal im Gehirn ist eine selektive, zusätzliche Verarbeitungskapazität für eine besonders relevante Objektklasse. Gesichtsblinde Menschen erkennen die Formen des Gesichtsbildes, verbinden diese aber nicht mit dem, was über die Person in ihrem Gedächtnis abgespeichert ist. Wie wesentlich diese Konstruktionen sind, wird an Autisten deutlich, denen genau diese Fähigkeit fehlt, nicht-verbale kommunikative Signale zu interpretieren. Ami Klin hat die Augenbewegungen von normalen Betrachtern mit denen eines Autisten beim Anschauen des Filmes „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ verglichen. „Normale“ Betrachter fixieren fast unausgesetzt die Gesichter der handelnden Person. Autisten lassen ihren Blick ohne einen erkennbaren Unterschied zwischen den Personen und den sie umgebenden Gegenständen über die Leinwand schweifen. Offensichtlich liegt ein spezifischer - störanfälliger -neurobiologischer Mechanismus der sozialen Fähigkeit der Gesichtswahrnehmung zugrunde, die entscheidend ist für die Kultur des gemeinschaftlichen Lebens. Die vergleichsweise geringen Unterschiede zwischen Gesichtern von Individuen erfordern ein Differenzierungspotential, das deutlich über die ansonsten benötigte Unterscheidungsfähigkeit für Objekte hinausgeht. Das demonstriert die bekannte „Thatcher-Illusion“. Stammesgeschichtlich ist diese besondere Verarbeitungskapazität die Voraussetzung für soziale Gemeinschaften.
Picasso femme
Pablo Picasso, 
    Tête de Femme / 
    Portrait de Jacqueline de face. II  1962

 

 

Die intensive Betrachtung und Analyse der Gesichter lernt das Kleinkind in dem nichtmedialen Kontext, der Mensch überträgt diese Fähigkeiten auf die Interpretation von Medien-Darstellungen. Dennoch gibt es einen Unterschied. Wenn im Kino ein Löwe auf der Leinwand erscheint und brüllt, läuft (fast) allen ein Schauer über den Rücken, aber kaum jemand springt auf und rennt raus. Offenbar gibt es, nach der Verarbeitung der Sinnes-Signale und den ersten spontanen Reaktionen, eine Interpretation auf Handlungsrelevanz und Kontext, die sagt: Du hast eben sieben Euro bezahlt, es ist Kino.
Ein Kleinkind lernt von multimedialen Maschinen, die zu ihm sprechen, wenig. Es braucht die emotional mobilisierende Wirkung einer liebevollen und vertrauenswürdigen Person, damit sein Gehirn nachhaltig aktiv wird. Auch Erwachsene reagieren nicht mit „Mitleid“, wenn ein Roboterkopf in einem Action-Film brutal zerquetscht wird, sondern eher mit Lachen.
Es gibt ein „optisches Aufbereitungs- und Interpretationssystem“ (STS), das die sensorischen Eindrücke für das Bewusstsein aufbereitet. „Sobald eine beobachtete Handlung, die zuvor ein Mensch ausgeführt hat, von einem Apparat oder Roboter verrichtet wird, legt es (STS) seine Arbeit nieder.“ (Joachim Bauer)

 

zum Verhältnis von Sprache-Denken-Mythen s.a. meine Texte  

Zum dem Themenkomplex Bildkultur gibt es auf www.medien-gesellschaft.de u.a. folgende Texte:

    Bigger than life - Mammutjäger vor der Glotze   M-G-Link
    Über die Realität der medialen Fiktion   M-G-Link

    Das Gehirn spinnt Sinn  - Gehirngespinste  
    M-G-Link
    Weltbild der Fledermäuse     MG-Link
    Denken des Leibes, leibliches Denken    
    MG-Link
    Kraft der Bilder - Unser Gehirn liebt die virtuelle Realität: Herrschafts-Bilder, Bilder für Unsagbares  M-G-Link
    Bilder im Kopf - Über die neurologisch vermittelte Realitätswahrnehmung  
    M-G-Link 
    Bilddenken, Bildhandeln - Wort-Laute, Gebilde und Gebärden  
     M-G-Link
    Bild  gegen Schrift - Wortfetischismus und die Klagen der Schriftkultur über die Macht der Bilder   M-G-Link

    Geschichte des Sehens und Kulturgeschichte des Bildes  M-G-Link
    Sehen der Moderne - Neue Bilder in der neuen Medienkultur M-G-Link

    Bewegende Bilder – Geschichte des Films  im 19. Jahrhundert  M-G-Link
    Reizflut, Reizschutz, Inhibition, Neurasthenie   M-G-Link
    Aufmerksamkeit - über Neurologie und Soziologie einer knappen Ressource  
    M-G-Link

 

    Lit.:
    Antonio R.Damasio, Descartes Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn (1997)
    Gerald Hüther, Die Macht der inneren Bilder.
            Wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern ( 2004)
    Eric Kandel, Das Zeitalter der Erkenntnis. Die Erforschung des Unbewussten in Kunst,
            Geist und Gehirn von der Wieder Moderne bis heute (2012)
    Gerhard Roth, Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert ( 2003)
    Wolf Singer, Vom Gehirn zum Bewusstsein, aus:
    Der Beobachter im Gehirn (2002)   Link